Hagelschäden auf Dächern und an Außenwänden von Wohnmobilen
Egal, ob das Wohnmobil ungeschützt zuhause vor der Tür steht, oder Camper mit ihrem Fahrzeug auf Reisen sind - aufgrund der Zunahme von Extremwetterereignissen mit starken Hagelschauern sind Reisemobile immer häufiger Unwettern ausgeliefert. In den vergangenen Jahren wurden den Versicherungen deshalb auch immer mehr Schäden am Dach und an den Außenwänden von Wohnmobilen gemeldet. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) führt eine Gesamtstatistik über alle Kfz-Schäden, Reisemobile eingeschlossen. Dabei nimmt die Unwetterserie im Juni 2021 Platz vier der schadenträchtigsten Unwetterereignisse seit 1984 ein. Vom 18. bis 24. Juni 2021 überziehen mehrere Hagelstürme ganz Deutschland und hinterlassen starke Schäden an Fahrzeugen, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Rund 190.000 Schäden an Fahrzeugen wurden gemeldet, mit einem Schadenaufwand von rund 700 Millionen Euro. Einen Monat später, im Juli 2021, beschädigt Hagelsturm Dirk in Kempten im Allgäu fast jedes vierte versicherte Fahrzeug und ist damit, laut GDV, das Unwetter mit der größten lokalen Schadenhäufigkeit. Im Schwarzwald und in den betroffenen Regionen in den Alpen werden laut Statistik dabei insgesamt 40.000 Fahrzeuge beschädigt, die Versicherungsleistungen erstrecken sich auf über 150 Millionen Euro.
Vor allem Aluminiumdächer von Reisemobilen, aber auch deren Aluminiumseitenwände, weisen nach derartigen Hagelschauern meist große Dellen auf, deren Reparatur unter Umständen sehr kostspielig werden kann. Experten raten deshalb beim Kauf von Wohnmobilen eher zu einer Außenhaut aus GFK, da diese deutlich robuster gegenüber Hagel ist.
Unwetterzunahme durch Klimawandel
Überschwemmungen nach Starkregen, Tornados in Deutschland, anhaltende Hitze- und Dürreperioden, außerdem extreme Unwetter mit starken Stürmen. Das Wetter in Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt spielt seit einigen Jahren verrückt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in den kommenden Jahren sogar mit einem weiteren Anstieg von Extremwetterereignissen, also mit noch mehr Stürmen, extremen Regenfällen und Hitzewellen. Grund dafür sind, laut Studien verschiedener Klimaforscher, die steigenden Temperaturen als Folge des Klimawandels. Auch das europäische Unwetterinstitut (ESSL) verzeichnet in den letzten Jahren vermehrt Unwetter mit viel mehr Hagelschäden, aufgrund von mehr und vor allem ungewöhnlich großen Hagelkörnern. Besonders in Europa nehmen Hagelereignisse immer mehr zu. Am 19. Juli 2023 wurde in Carmignano di Brenta in Norditalien eine Hagelkugel mit einem Durchmesser von 16 Zentimetern aufgefunden - neuer europäischer Rekord. Dieser Rekordfund wurde aber schon wenige Tage später, ebenfalls in Norditalien, abgelöst und zwar von einer Hagelkugel mit einem Durchmesser von 19 Zentimetern. Zum Vergleich: ein handelsüblicher Fußball hat einen Durchmesser von 21 Zentimetern.
Hagel - was ist das und wie entsteht er?
Hagelkörner sind Eiskristalle, die auf die Erde fallen. Besonders in den warmen Jahreszeiten kommt es vermehrt zu Hagelschauern. Das liegt daran, dass im Sommer warme und feuchte Luft nach oben steigt. Dort trifft sie auf kalte Luft, wodurch kleine Tröpfchen entstehen. Da die Luft in den Wolken meist Minusgrade hat, gefriert das Wasser zu kleinen Eiskristallen. Durch Luftströme in den Wolken werden die Eiskristalle abwechselnd noch weiter nach oben, also in noch kältere Luft, und wieder nach unten geschleudert. Dabei nehmen sie noch mehr Wassertropfen und Eiskristalle auf. Wenn die Auf- und Abwinde schwächer werden und die kleinen Eisbälle nicht mehr tragen können, fallen diese hinab auf die Erde. Je stärker die Aufwinde sind, desto größer werden auch die Hagelkörner, heißt konkret: schwere Gewitterstürme erzeugen wesentlich größere Hagelkörner und je größer diese sind, desto mehr Geschwindigkeit entwickeln sie auch. Körner mit einem Durchmesser von 5 Zentimetern fallen beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von rund 110 Stundenkilometern vom Himmel. Hagelkörner mit einem Durchmesser von circa 12 Zentimetern rauschen mit rund 170 Stundenkilometern auf die Erde.
Übrigens: Von Hagel spricht man nur, wenn die Körner größer als 0,5 Zentimeter sind. Darunter wird es Graupel genannt. Das größte Hagelkorn der Welt wurde im US-Bundesstaat South Dakota gefunden. Es hatte einen Durchmesser von 20,3 Zentimetern. Das größte Hagelkorn, das 2013 in Deutschland (Baden-Württemberg) gefunden wurde, hatte einen Durchmesser von 14 Zentimetern.
Zerstörerische Kraft von Hagel
Ziehen Gewitterschauer auf besteht erhöhte Gefahr für Leib und Leben. Da gerade aufgrund des Klimawandels Hagelkörner überdurchschnittlich groß werden können, ist es ratsam sich bei Gewitterschauern sicher im Haus aufzuhalten. Denn Sturm und Hagel können großen Schaden anrichten. Entwurzelte, umgestürzte Bäume, demolierte Autos oder zerstörte Dächer und Fassaden von Häusern sind keine Seltenheit. Auch immer mehr Reisemobile werden von herabfallenden Hagelkörnern beschädigt, die dabei sehr kostspielige Spuren hinterlassen. Dellen im Dach und in den Seitenwänden, zerstörte Dachhauben und beschädigte Solaranlagen sind nur einige Beispiele.
Ein Fall für die Versicherung
Wichtig für Wohnmobilisten ist deshalb, dass sie ihr Reisemobil gegen Hagel-/ Elementarschäden versichern lassen. Vollkasko- und die meisten Teilkaskoversicherungen decken diese Schäden mit ab. Damit die Versicherungen jedoch auch haften, sollte der Schaden unverzüglich in Form von Fotos und Videos dokumentiert, Tag, Uhrzeit und auch Ort des Hagelschadens notiert und alles sofort der Versicherung gemeldet werden. Beschädigte Dachhauben sind außerdem abzudecken, damit durch mögliche Regenschauer nicht auch noch im Fahrzeug Schäden entstehen. Im Anschluss wird von der jeweiligen Versicherungsgesellschaft ein Gutachter beauftragt, der sich den Schaden direkt am Reisemobil ansieht, sowie einschätzt und somit die Art der Reparatur und den Schadensumfang ermittelt. Ein Hagelschaden wird dabei in drei verschiedene Kategorien eingestuft - leicht, mittel und schwer. Ausschlaggebend dafür sind die Anzahl der Dellen pro Quadratmeter, deren Tiefe und Durchmesser. Außerdem wird begutachtet, ob es sich um Aluminium, oder um GFK handelt, welches beschädigt wurde. Da GFK in der Regel um einiges unempfindlicher ist als Aluminium und sich zudem auch noch leichter reparieren lässt, bieten einige Versicherungen sogar Sonderprämien bei GFK-Dächern und Außenwänden an. Einen Vergleich von Aluminium und GFK finden Sie hier.
GFK-Material für Dach und Seitenwand
GFK-Materialien bringen noch weitere Vorteile mit sich, weshalb Wohnmobile mit GFK Dach und Außenwand bei Campern besonders beliebt sind. GFK ist nicht nur sehr widerstandsfähig bei Hagelschlag, sondern zudem auch noch UV-, witterungs- und korrosionsbeständig. Der GFK-Produzent LAMILUX Composites stellt ebendiese glasfaserverstärkten Kunststoffe auf Polyester- und Epoxid-
harzbasis her, die in der Caravanbranche als Platten eingesetzt werden. Alle namhafte Reisemobil-Hersteller weltweit setzen auf die GFK-Anwendungen von LAMILUX , da GFK schlag- und korrosionsbeständiger als Aluminium ist, sondern zudem ein geringeres Gewicht aufweist, wodurch der CO2-Ausstoß und auch der Kraftstoffverbrauch reduziert wird. Für Dachanwendungen empfiehlt sich LAMILUX X-treme , da es, dank seiner außerordentlichen Schlagfestigkeit und Schadenstoleranz Hagelschäden zuverlässig standhält. Doch alle Wohnmobilisten wissen, auch die Optik spielt bei Reisemobilen eine besonders große Rolle - und das auch noch nach vielen Jahren. LAMILUX SUNSATION® als Außenwand ist eine absolute Neuheit auf dem Caravanmarkt.
Sie ist nicht nur die farb- und glanzbeständigste GFK-Deckschicht der Welt, sondern weist auch noch eine 20-fach höhere UV-Stabilität im Vergleich zu Standardgelcoatsystemen auf, wodurch das Reisemobil auch nach vielen Jahren in der Sonne immer noch wie neu aussieht. Übrigens: Die LAMILUX GFK-Platten können bei Reisemobilen auch in der Tür, im Boden, als rutschfester Belag für Heckgaragen oder als Innenwandverkleidung zum Einsatz kommen.
So kann das Wohnmobil vor Hagelschäden geschützt werden
Da die komplette Außenhülle von Wohnmobilen aus GFK-Materialien zusammengesetzt werden kann, weisen diese Reisemobile wohl den höchsten Schutz gegenüber Hagelschauern auf. Auch nachträglich kann ein GFK-Dach am Camper nachgerüstet werden. Weitere Möglichkeiten, um das Wohnmobil zu schützen sind selbstklebende Hagelschutzfolien, ein PVC Schaumschutzdach oder Durabull™ Beschichtungen, also Spezialdachbeschichtungen, die präventiv eingesetzt, aber auch zur Instandsetzung bestehender Hagelschäden verwendet werden können. Möglich sind außerdem spezielle Winterabdeckungen, die das Reisemobil nicht nur vor Regen, Schnee und Kälte, sondern, aufgrund der speziellen Polsterung, auch vor kleineren Hagelschäden schützen. Grundsätzlich kann jedoch festgehalten werden: Je größer die Hagelkörner sind, desto weniger Schutz bieten alle genannten Lösungen gegen die unliebsamen Dellen. Eine Garage oder ein Carport zum Unterstellen des Wohnmobils liefert in diesem Fall wohl den besten Schutz.
Vorteile von Wohnmobilen mit GFK-Beschichtung
Zusammenfassend ist also zu sagen, dass Extremwetterereignisse wohl zukünftig, aufgrund des Klimawandels, immer häufiger auftreten werden. So sind Wohnmobile vermehrt Unwettern mit starken Hagelschauern ausgesetzt. Um unliebsame Hagelschäden auf dem Dach und an der Seitenwand des Reisemobils weitestgehend zu vermeiden, werden für diese Bereiche GFK-Materialien empfohlen, da diese als besonders hagelbeständig gelten. Viele namhafte Reisemobilhersteller setzen dabei auf die GFK-Anwendungen der Firma LAMILUX Composites. Einige Versicherungen bieten sogar Sonderprämien für Reisemobile mit GFK-Dächern und -Außenwänden an.