Was ist eigentlich ein Extremwetterereignis?
Als Extremwettereignis bezeichnen wir ein außerordentliches Vorkommnis, welches von den bekannten Durchschnittswerten abweicht. Solche Ereignisse treten nur sehr unregelmäßig auf und können nur schwer vorhergesagt werden. Statistisch gesehen sind Extremwettereignisse eher selten in ihrer Wiederkehr, Größe oder Dauer.
Extremwetterereignisse treten in unterschiedlichen Formen auf:
- Sehr lange Hitze- und Dürreperioden
- Sehr hohe Niederschläge und Starkregen
- Stürme, Tornados, tropische Wirbelstürme
- Sturmfluten
- Extremer Schneefall und Hagel
Das Wetter verändert sich
Für die meisten Wetterextreme werden erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts Aufzeichnungen geführt - für manche Regionen weltweit erst seit den 1970er oder noch später. Die Aufzeichnungen für Temperatur- bzw. Niederschlagsextreme sind die ausführlichsten. Doch ist es tatsächlich erkennbar, dass das Wetter sich verändert?
Nehmen wir den Sommer 2020. Er war durch lange Hitzeperioden geprägt. Vor allem Land- und Forstwirte haben mit den Folgen von langweiligen Dürren zu kämpfen. Die Böden sind hart und ausgetrocknet, die Wälder leiden unter Trockenheit. Derartige Hitzeperioden und vor allem deren Dauer nahmen in den letzten Jahren zu. Folgen sie mehrere Jahre aufeinander, verschlimmern sich ihre Folgen drastisch. Dazu, konkret auch zur Veränderung von Temperatur und Niederschlag, gibt es viele Aufzeichnungen.
Ein weiteres Extremwetterereignis sind Stürme und Orkane – und auch durch deren Zunahme verändert sich unser Wetter. Nochmal kurz zu deren Definition, um deren Auswirkungen besser einschätzen zu können: Stürme haben eine weitaus höhere Intensität als die Luftbewegungen an normalen Tagen. Stürme befinden sich auf der Beaufort-Skala zwischen Stärke neun und elf, was einer Windgeschwindigkeit von 74 bis 117km/h entspricht. Ab einer Stärke von zwölf sprechen wir von einem Orkan. Sturm- und Orkanbeispiele der letzten Jahre sind Sturmtief Xavier 2017 und Orkantief Friederike 2018, die weite Teile Deutschlands heimsuchten.
Eindeutige Trends bei Wetterextremen erkennbar
Für manche Wetterextreme sind eindeutige Trends nachweisbar, was maßgeblich von der Ausführlichkeit ihrer Dokumentation abhängt. Was lässt sich beobachten?
- Es wird ein Rückgang kalter Nächte und Frosttage im Winter festgestellt.
- Ein ähnlicher Verlauf ist bei Kälte- bzw. Hitzewellen zu beobachten. Lange Kälteperioden nehmen ab, während lange Hitzewellen zunehmen.
- Der Trend der Starkniederschläge lässt sich vor allem in den mittleren Breiten mit einer steigenden Häufigkeit erkennen.
- Seit den 1970er Jahren treten auch flächendeckende Dürren und Stürme der Stärke vier und fünf vermehrt auf.
- Es kommt immer häufiger zu extrem starken Schneefällen, während der weltweite Schneefall aufgrund der Erderwärmung abnimmt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass eine klare, steigende Tendenz bei den Extremwetterereignissen zu erkennen ist. Viele Trends lassen sich in einen klaren Zusammenhang mit der globalen Erwärmung bringen.
Warum und wie verändern sich die Wetterereignisse?
Es gibt mehrere Gründe, warum sich gerade die extremen Wetterereignisse verändern beziehungsweise mehren können: der Einfluss des Menschen auf die Natur, wie beispielsweise ein erhöhter Ausstoß der Treibhausgase oder natürliche Effekte sind einige Punkte, die allerdings auch wiederum in Zusammenhang stehen können.
Welche Rolle genau spielt dabei der Mensch? Es ist schwierig, die Veränderungen und die steigende Häufigkeit von Extremwetterereignissen alleinig auf den Menschen zurückzuführen.
Schon seit den 90er Jahren machen Forscher die steigenden Treibhausgas-Emissionen für den Anstieg der Durchschnittstemperatur verantwortlich, die natürlich vorwiegend vom Menschen verursacht werden – direkt oder indirekt.
Sie beeinflussen vor allem die Temperaturen und lassen sie steigen. Es kommt zum Klimawandel und zu extremen temperaturgebundenen Ereignissen wie Dürre und Hitze.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Anzahl extremer Regenfälle lassen sich dahingegen schwieriger nachweisen. Dennoch ist es schon lange bekannt, dass das Klima sich verändern wird. Jedoch wurde früher nicht an solch extreme Entwicklungen geglaubt, wie wir sie jetzt erfahren.
Daher sind die Abwassersysteme der Dörfer und Städte meist nicht für die großen Wassermengen ausgelegt, die bei Starkregen zu bewältigen sind. Dies wiederum führt zu erheblichen Überschwemmungen. Hinzu kommt, dass Flüsse und andere Gewässer durch die massiven Wassermassen ausufern können. Künftig wird die Wahrscheinlichkeit für Starkregen und auch für Hagel weiter steigen.
Es gibt dafür eine mögliche Erklärung, die doch auf die steigenden Temperaturen zurückzuführen ist: Durch höhere Temperaturen und länger anhaltende Hitzeperioden verdunstet Wasser aus Pflanzen, Böden sowie Seen oder anderen Gewässern schneller. Dieses verdunstete Wasser steigt auf und kommt als Niederschlag zurück auf die Erde. Folglich regnet es auch immer häufiger und stärke
Gibt es in Zukunft mehr Stürme und ist der Klimawandel Schuld daran?
Auch die Anzahl an Hurrikans steigt kontinuierlich. Ob diese Entwicklung direkt auf den Klimawandel zurückgeht, kann aufgrund fehlender Datenerhebungen noch nicht belegt werden. Angesichts der Erderwärmung sinkt jedoch die weltweite Luftzirkulation. Dadurch wandern auch Stürme langsamer weiter. Hinzu kommt, dass warme Luft Feuchtigkeit leichter und schneller aufnimmt. Der Potsdamer Forscher Rahmstorf spricht von sieben Prozent mehr Wasserdampf pro Grad Erderwärmung. Das begünstigt die weitere Zunahme von extremem Niederschlag und Stürmen.
Welche Wetterextreme gibt es in Deutschland?
Im Frühjahr 2020 wurde Deutschland von dem Orkan Sabine getroffen. Die Sturmböen erreichten Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 219 km/h. Durch den Orkan kam es zu mehreren Toten und unzähligen Verletzten. Auch der Verkehr wurde stark beeinflusst – so wurden Flüge abgesagt und Straßen teilweise gesperrt. Das Extremwetterereignis hat zu einem bundesweiten Schaden von mehr als einer halben Milliarde Euro geführt: Umgestürzte Bäume, beschädigte Autos, Häuser und Industriegebäude. In vielen Teilen Deutschlands flogen Reklametafeln durch die Luft und zerschlugen Fenster und Schaufenster. Ähnliche, glücklicherweise oft schwächere Orkane, Böen und Stürme gibt es in Deutschland und ganz Mitteleuropa häufiger.
Zudem wurde ganz Mitteleuropa im Januar 2019 von Starkschnee geplagt. Die besonders ergiebigen und langanhaltenden Schneefälle haben lokal für katastrophale Zustände gesorgt. Damit der Deutsche Wetterdienst Schneefall bekannt gibt, müssen binnen zwölf Stunden mehr als 15 Zentimeter Schnell fallen. Anfang Januar fielen im Alpenraum jedoch Neuschneemassen von insgesamt 450 Zentimetern. Aufgrund der großen Schneemassen wurden Schäden zwischen 30 und 40 Millionen Euro verursacht. Unter den schweren Schneemassen brachen vielerorts Dächer von Privathäusern, aber auch größeren Industrie- und Sporthallen ein. Auch Bäume gaben dem Gewicht nach und es kam mitunter zu mehreren Zugunfällen, glücklicherweise ohne Personenschaden.
Doch Extremwetterereignisse haben also nicht nur gravierende Auswirkungen auf Mensch und Natur – auch die Industrie ist davon betroffen.
Wie wirken sich Extremwetterereignisse auf Industriebetriebe aus?
Sowohl Privathaushalte als auch Industriebetriebe müssen sich auf die anstehenden Veränderungen einstellen und vor allem ihre Gebäude auf solche Ereignisse vorbereiten. Stürme, die immer größere Stärken erreichen, werden vor allem ältere Dächer abdecken und auch die Dachfenster und Oberlichter beschädigen. Zudem sind vor allem Flachdachgebäude durch das Gewicht von Schneemassen bedroht, da sie der Gefahr unterstehen einzustürzen. Meist betrifft das Sporthallen, Veranstaltungsstätten oder Industriegebäude. Sehen wir uns am Beispiel der Industriegebäude einmal die Auswirkungen von zunehmenden Extremwetterereignissen an.
Auf den Flachdächern bringen meist Oberlichter wie Lichtkuppeln, Lichtbänder und Flachdach Fenster Tageslicht ins Gebäude. Sie sorgen aber auch für Sicherheit im Brandfall, wenn sie als Rauch- und Wärmeabzüge fungieren. Deshalb ist einerseits deren Unversehrtheit als auch deren Funktionserhalt unbedingt sicherzustellen. Wie rüsten also Hersteller von Tageslichtsystemen, wie LAMILUX, die Oberlichter auf Industriegebäuden gegen extreme Wetterereignisse?
Schneelast
Die Norm DIN-1055-5 zertifiziert die Schneelast bei Oberlichtern – also welches Gewicht die Verglasungen tragen können. Dementsprechend wählt LAMILUX die Verglasung entsprechend der Region, in der sie eingesetzt wird. Auch die Motoren der Lüftungs- und RWA-Flügel sind dementsprechend stark ausgelegt, sodass sie auch bei Schneedecke auf dem Element noch öffnen.
Hagel
Auch gegen Hagel wappnet LAMILUX seine Tageslichtsysteme. Die Lichtkuppel F100 W sowie das Lichtband B von LAMILUX bieten die Option einer besonderen Hagelschutzverglasung, die etwaigen Schäden vorbeugt und der Hagelschutzklasse 5 entspricht.
Hitze
Kommt es im Sommer zur steilen und intensiven Sonneneinstrahlung auf dem Dach, sind Tageslichtsysteme ein Einfallstor für hohe Temperaturen. Sommerlicher Wärmeschutz ist hierfür das Stichwort: Spezialverglasungen sowie innen- oder außenliegende Verschattungen minimieren die Sonneneinstrahlung und helfen so eine mögliche Überhitzung zu vermeiden bzw. diese deutlich zu reduzieren.
Starkregen und Sturm
Um auch gegen starken Regen und Stürme gewappnet zu sein, prüft LAMILUX seine Tageslichtsysteme ausgiebig auf Schlagregen-, Luft- und Wasserdichtheit. Dafür hat das Unternehmen eine spezielle Prüfung für Lichtkuppeln und Lichtbänder entwickelt, die Niederschlag und Wind verbinden: den Driven Rain Index (DRI).
Zudem achtet LAMILUX darauf, dass seine Tageslichtsysteme auch unter widrigen Bedingungen montiert werden können. Dies gelingt durch einen hohen Vorfertigungsgrad. Die Lichtkuppeln und Flachdach Fenster kommen komplett vormontiert auf die Baustelle. Dies verringert die Zeit, in der die Monteure Niederschlag oder Hitze ausgesetzt sind, enorm und reduziert die Fehleranfälligkeiten beim Verbauen der Elemente - beispielsweise für Schmutz oder Wasser, die während des Zusammenbauens auf dem Dach in die Konstruktion eindringen. Durch diese Prozessoptimierung wird eine Montage bei Schnee oder Hitze vereinfacht. Allerdings kann bei starken Stürmen natürlich dennoch nicht auf dem Dach montiert werden – denn Sicherheit geht immer vor.