Den richtigen Schalldämmwert für Tageslichtsysteme finden
Dass Schalllärm verheerende Gesundheitsfolgen auslösen kann, ist kein Geheimnis. Einerseits müssen deshalb Gebäude Verkehrs- und Umweltlärm von außen abschirmen, andererseits dürfen aber auch in Gebäuden entstehende Geräusche, etwa in Industriestätten oder öffentlichen Räumlichkeiten, wie etwa am Flughafenbahnhof, nicht ungehindert nach außen dringen. Essentiell dabei: Schallschutz – ein Thema für Architekten, Dachdecker und Planer. Es ist deshalb wichtig, den richtigen Schalldämmwert für Tageslichtsysteme zu finden. Dafür ist es nötig, das richtige Schalldämmmaß zu bestimmen. Da sich Rw sowie Rw,P lediglich auf Werte beziehen, die im Labor gemessen wurden, muss zur exakten Ermittlung des finalen Schalldämmmaßes der R’w („R Strich w“) herangezogen werden.
Dieser gibt die Werte des im Gebäude verbauten Tageslichtelements an, demnach inklusive aller verbauten Komponenten. Gängige Praxis ist es allerdings Rw um 2dB zu mindern, um dadurch Realbedingungen zu simulieren. Wichtig dabei: Auf welches Bauteil bezieht sich der Wert? Häufig wird nur die Herstellerangabe der Verglasung für Ausschreibungen herangezogen. Doch eine Scheibe lässt sich allein nicht einbauen. Es ist die Gesamtkonstruktion, die den Schall dämmen muss. Das Risiko für den verarbeitenden Dachdecker ist dadurch immens: Hält das final verbaute Element dem im Leistungsverzeichnis vorgeschriebenen Wert nicht Stand, sind spätere Streitfälle und gegebenenfalls hohe Kosten die Folge.
Hohe Schallschutzanforderungen mit der Gesamtkonstruktion meistern
Gerade bei speziellen Schallschutzanforderungen, etwa bei Veranstaltungsstätten, Konzerthallen oder Industriebetrieben, die in unmittelbarer Nähe von Wohngebieten liegen, kann dies zu Problemen führen. Darum ist es wichtig den Schallschutz ausreichend zu testen und schon bei der Produktion von Bauprodukten auf wichtige Werte zu achten.
„Die Aufgabe der Hersteller von Lichtkuppeln, Lichtbändern und Flachdach Fenstern ist, den Verarbeiter und Dachdecker bei Schallschutzanforderungen rechtssicher zu unterstützen“, erklärt Joachim Hessemer, Technischer Leiter bei LAMILUX.
Mit einem speziellen Bauvorhaben konfrontiert, stand der Hersteller von Tageslichtsystemen LAMILUX vor der Herausforderung, einen vom Schallschutzgutachten geforderten Wert von 49 dB Schalldämmung des Gesamtelementes bei 6 m² großen RWA Dunkelklappen im eingebauten Zustand zu erfüllen – in einer Eventhalle im Wohngebiet einer großen Kurstadt. Daraufhin entschloss sich LAMILUX die Prüfung selbst in die Hand zu nehmen. Im Messlabor bauten die Entwickler die Konstruktionen in Originalgröße nach, um sicherzustellen, dass sie als Hersteller den notwendigen Schallschutz durch ihre Produkte garantieren können.
Schallschutz von Oberlichtern auf dem Prüfstand
Im Gegensatz zu klassischen Fenstern gibt es für Lichtkuppeln, Lichtbänder und Flachdach Fenster bisher wenige wissenschaftliche Untersuchungen, wie sich Verglasungen, Rahmenmaterialien, Aufsatzkränze, Einbausituationen, Dachdämmung und Dachabdichtung in ihrem Zusammenspiel auf den Schalldämmwert auswirken. Deswegen ist es für Dachdecker und Architekten oft schwer die optimale Lösung zu finden. LAMILUX hat deshalb ein Entwicklungsprojekt ins Leben gerufen, um diese Grundlagenforschung für seine eigenen Tageslichtsystemevoranzutreiben. Die Ergebnisse daraus: belegbare Schalldämmwerte für sämtliche Kombinationsmöglichkeiten. Mit der richtigen Produktauswahl und -kombination von Verglasung und Rahmen lässt sich der Schalldämmwert bereits um 3dB erhöhen. Somit wird der Schalldämmwert des gesamten Elements rechtssicher abgesichert – und schützt dadurch auch den Verarbeiter vor unkalkulierbaren Folgen.