So sieht eine Entrauchung im Komplettsystem aus
Komplexe Gebäude wie etwa Hochhäuser, Einkaufszentren, Industriehallen oder Tiefgaragen sind nicht nur architektonisch anspruchsvoll – auch ihre Brandschutz- und Entrauchungskonzepte verlangen Fachplanern, Ingenieuren und Gebäudebetreibern höchsten Sachverstand ab. Bricht ein Feuer aus, gilt es wie in jedem anderen Gebäude Menschen und Gut zu schützen, zu retten und eine Flucht zu ermöglichen. Je mehrteiliger, verwinkelter und multifunktionaler ein Gebäude ist und je mehr Menschen sich darin aufhalten, desto komplizierter wird die Entrauchung. Deshalb ist es notwendig, dass alle Brandschutzanlagen miteinander verknüpft sind und ohne Ausnahme funktionieren. Dies nennt der Experte für integrale Objektentrauchung LAMILUX: Entrauchung im Komplettsystem. Doch: Was ist integrale Objektentrauchung? Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt und automatisiert. Nichts wird dem Zufall überlassen oder muss gar manuell ausgelöst werden. Anhand der folgenden Objekte zeigen wir Ihnen, wie LAMILUX solch besondere Entrauchungslösungen für seine Kunden geplant, gefertigt, montiert und in Betrieb genommen hat. Auch auf das Thema Wartung und Instandhaltung gehen wir ein – denn das ist ebenso wichtig, wie die korrekte Auslegung der Brandschutzanlagen selbst. So sieht eine Entrauchung im Komplettsystem aus.
Neubau eines Hochschulcampus – Entrauchung für Mensa, Treppenhäuser und Hörsäle
Die Leibnitz Universität Hannover eröffnete 2019 den Campus Maschinenbau in Garbsen, der rund 5300 Studierenden auf 20.000 Quadratmetern Platz bietet. Dementsprechend viele und komplexe Gebäude wurden auf diesem Areal errichtet, unter anderem auch eine Mensa, mehrere Hörsäle und Treppenhäuser. Kommt es zum Brand, müssen aus diesen Bereichen viele Menschen fliehen. LAMILUX wurde deshalb vom Elektrofachplaner zurate gezogen und sollte Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA-Anlagen) mittels Lichtkuppeln, Steuerungszentralen und deren Komponenten projektieren. Auch Lieferung, Montage sowie die Abstimmung und Programmierung aller Module und deren Inbetriebnahme und Abnahme übernahm LAMILUX. Durch diese ganzheitliche Realisierung der Objektentrauchung fielen viele Schnittstellen weg und es wurden Synergieeffekte genutzt, die sich durch die holistische Herangehensweise ergab – beispielsweise die Minimierung von Verkabelungsmaterial und -kosten, durch die spezielle Anordnung und Verknüpfung der Einzelelemente.
Zwölfgeschossiges Wohnhochhaus mit Rauchschutzdruckanlage in Treppenhaus und Aufzugsbereich
Wird ein Hochhaus neu geplant, müssen Architekten genug Raum für Sicherheitstechnik und Brandschutzvorrichtungen lassen. Doch was ist, wenn das nicht möglich ist? Trotzdem müssen die Anforderungen des Brandschutzkonzeptes erfüllt werden. Hier kommen komplexe Entrauchungslösungen zur integralen Objektentrauchung ins Spiel – keine Standardmodule, sondern maßgeschneiderte Systemlösungen, die sich in den vorhandenen Gebäudeaufbau einpassen müssen. Wichtig dabei: ohne funktionale Kompromisse bei der Entrauchung und gleichzeitig ohne optische Beeinträchtigung der Gebäudearchitektur. Im Fall eines Hochhausneubaus in Erfurt, dem Johannesturm, holte der zuständige TGA-Fachplaner Ulf Klawonn LAMILUX ins Boot, um das Sicherheitskonzept für den raren Platz in Treppenhaus und Aufzugsbereich zu planen. In Zusammenarbeit mit den Architekten entstand so eine Rauchschutzdruckanlage (RDA), die trotz aller notwendigen Öffnungen in der Gebäudehülle und den Innenwänden mit der Statik des Gebäudes vereinbar war. Ein LAMILUX-Projektleiter war für die gesamte Planungs- und Bauphase mehrmals pro Woche in Erfurt und kümmerte sich vollumfänglich um die Organisation aller Arbeiten: Kabelverlegung, Kanalbau, Lieferung und Montage von Schaltschränken, Ventilatoren und Entrauchungsklappen. Zuletzt gelang die Abnahme der maßgeschneiderten integralen Objektentrauchung auf Anhieb. Im Brandfall öffnet nun eine LAMILUX Lichtkuppel auf dem Dach des Treppenhauses, die als Rauch- und Wärmeabzug dient. Ventilatoren pumpen vom Vorgarten aus Frischluft in den Keller. Diese wird ins Treppenhaus geleitet, wodurch ein geregelter Überdruck im Treppenraum diesen rauchfrei und für die Evakuierung nutzbar hält. Der Überdruck muss präzise in dem engen Spektrum zwischen maximal zulässiger Türöffnungskraft und ausreichend Überdruck für die Rauchfreihaltung eingeregelt werden. Über zusätzliche Klappen zwischen Treppenraum und Aufzugsvorraum wird in der Brandetage über die RDA-Anlage des Treppenraumes auch der Feuerwehraufzugs-Vorraum rauchfrei gehalten. Mit dieser Anordnung war die Lösung für die geringen Platzverhältnisse im RDA-Raum gefunden.
Rauchschutzdruckanlagen für Wohn- und Gewerbebau in Magdeburg
Die drei Neubauten im Magdeburger Domviertel beherbergen Wohnungen, Gewerbe und Läden. LAMILUX war hier in zweifacher Hinsicht involviert: Zur Planung und Auslegung der integralen Objektentrauchung sowie zur Dimensionierung der Rauchschutzdruckanlagen in den dafür nur wenig Platz bietenden Treppenhäusern. Dafür war es nötig, dass LAMILUX schnittstellenübergreifend mit sämtlichen anderen Gewerken zusammenarbeitete und diese in Sachen vorbeugendem Brandschutz koordinierte. Nur so konnte am Ende jedes Einzelmodul wie etwa die Brandmeldeanlage, Steuerungskomponenten, Lüftungsklappen oder Zentralen aufeinander abgestimmt und für den Brandfall optimal programmiert werden. LAMILUX stellt für derartige Projekte einen obligatorischen Projektleiter, der sowohl den Bau aller benötigten Teile im Rehauer LAMILUX-Werk sowie die Montage und Inbetriebnahme vor Ort in Magdeburg koordinierte. Rund 18 Monate dauerte das Projekt und sichert nun Leib und Leben der Bewohner und Ladenbetreiber in den neuen Immobilien des Breiten Weges in Magdeburg.
Luxuswohnhochhaus mit integraler Objektentrauchung im Treppenhaus
Über 60 Meter ist das SOLID Home im Frankfurter Europaviertel hoch und bietet Platz für knapp 200 luxuriöse Eigentumswohnungen. Dementsprechend anspruchsvoll ist auch das Brandschutzkonzept des Neubaus. Proaktiv ging LAMILUX auf den zuständigen Generalunternehmer zu und entwickelte rein anhand vorhandener Pläne und den Vorgaben des Brandschutzkonzeptes die ganzheitliche Entrauchung der Treppenhäuser mittels einer Rauchschutzdruckanlage (RDA). Das Konzept überzeugte und LAMILUX übernahm auch alle fertigenden und ausführenden Tätigkeiten rund um die Objektentrauchung.
Warum ganzheitliche Objektentrauchung in Expertenhände gehört
Andreas Grimm arbeitet im technischen Vertrieb bei LAMILUX Objektentrauchung. Er beschreibt das Leistungsspektrum des Spezialisten für komplexe Entrauchungssysteme und integrale Entrauchungslösungen wie folgt:
„Bauen steht heute mehr denn je im Spannungsfeld zwischen architektonischen Ansprüchen, dem technisch Notwendigen, den Kosten und der immer kürzeren Bauzeit von Spatenstich bis Eröffnung. Dies fordert den am Bau Beteiligten ein interdisziplinäres Denken und Handeln ab. Insbesondere in den Planungsphasen werden die maßgeblichen Entscheidungen für die Verknüpfung von Architektur und Technik getroffen, selbst wenn es nur darum geht, ausreichend Platz für die technischen Einbauten vorzusehen. Dabei wird den Fachplanern generalistisches Wissen um technische Abhängigkeiten genauso abverlangt, wie detailliertes Wissen der einzelnen Anlagen und Bauteile. Zusätzlich müssen die Vorgaben aus den Bauordnungen der einzelnen Länder und sonstiger Regelwerke ihre Berücksichtigung finden.
An dieser Stelle kommt LAMILUX als Fachunternehmen ins Spiel. Denn wir sind auf unseren Leistungsbereich Objektentrauchung spezialisiert. Unser Fokus widmet sich ganzheitlich dem Thema Entrauchung. Idealerweise kommen wir bereits in den oben genannten Planungsphasen mit den Beteiligten in Kontakt und können aktiv bei der Gestaltung und Optimierung der Anlagen im Schulterschluss zwischen Technik und Architektur mitwirken. So entwickeln wir anforderungsgerechte und wirtschaftliche Lösungen auf dem Stand der Technik. Die handwerklich-technische Umsetzung der Anlagen erfolgt danach mit unserem Fachpersonal unter der Führung unserer erfahrenen Projektleiter reibungslos und zielgerichtet.
Ebenso häufig ist der Fall, dass wir in Projekte mit bereits geplanten Anlagen erst im Zuge der Abfrage von Angeboten einsteigen. Hier können unsere Lösungen als von der Planung abweichendes Fabrikat häufig durch wirtschaftliche Angebote im Rahmen der bereits weit fortgeschrittenen Planung überzeugen.
Da LAMILUX kein bloßer Systemgeber, sondern vollumfänglicher Errichter dieser Anlagen ist, werden die Schnittstellen auf ein Minimum reduziert. Denn im Bedarfsfall können alle Leistungsbereiche abgedeckt werden. Die verbleibenden Schnittstellen werden sauber abgestimmt, sodass auch derartige Projekte zur vollsten Zufriedenheit unserer Kunden abgewickelt werden.
Der Ansatz LAMILUX Objektentrauchung hat sich damit über die Dauer von mehr als zwei Jahrzehnten zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt. Von der Expertise unseres Fachbereiches profitieren sowohl Fachplaner, Auftraggeber, Investoren als auch die Gebäudebetreiber.“