Return on Investment berechnen mit Diagrammen und Tabellen | insights by LAMILUX

Return on Investment im Fahrzeugbau


Welche Werkstoffe im Fahrzeugbau verwendet werden, wirkt sich nicht nur auf das Fahrzeug selbst aus, sondern auch auf dessen Konstruktionsweise und die Produktionsabläufe - und somit auf den Return on Investment.


Lesezeit: 8:00 Min.

Werkstoff­auswahl in Fertigung, Konstruktion und Lebens­zyklus

Eine ordent­liche Kalku­lation und umfassende Planung berück­sichtigen auch die Faktoren der Werkstoff­auswahl. Eine Dar­stellung am Beispiel von Alu­minium, Stahl und glasfaser­verstärkten Kunst­stoffen (GFK) für Seiten­wände, Dächer und Böden von Nutzfahr­zeugen und Wohn­mobilen soll Auf­schluss über den Return on Invest­ment im Fahrzeug­bau geben. 

Was ist Return on Investment?

Grafik wir der Return o Investment berechnet wird | insights by LAMILUX

Der deutsche Begriff für Return on Invest­ment (ROI) ist Kapital­rendite. Letztlich steckt dahinter das Konzept, dass man durch den Gewinn alle Inves­titionen wieder herein wirt­schaftet.
Erst dann war eine Inves­tition – wie etwa ein neuer LKW für die Flotte – erfolg­reich.

Für die Berech­nung des ROI gibt es zwei Möglich­keiten:

  • (Gewinn / Investition) * 100
  • Umsatz­rendite * Kapital­umschlag

Daraus entsteht der ROI als prozen­tualer Wert, der bei einer lohnenden Inves­tition besten­falls über 10 ist. Erhöht sich die Umsatz­rendite oder der Kapital­umschlag erhöht sich zwangs­weise auch der Return on Invest­ment. Dies geschieht entweder durch höhere Umsätze oder niedrigere Investitions­kosten.  

Wodurch erreichen Sie das – als Her­steller von Nutz­fahrzeugen oder Wohn­mobilen? Oder wodurch kann ein Transport­unternehmen oder Wohnmobil­verleiher seinen Return on Invest­ment steigern? Möglich­keiten gibt es derlei viele. Eine ist die Auswahl der richtigen Werk­stoffe für die Fahr­zeuge.

Aus­wirkungen der Werkstoff­auswahl in der Ferti­gung

Dünnes GFK am Ende der Flachbahnfertigung aufgerollt | insights by LAMILUX

1. Die Lage­rhaltung
 

Lager­platz kostet Raum, Zeit und Geld. Deswegen ist bei jeder Werkstoff­auswahl grund­sätzlich auch zu über­legen, in welchen Formaten, Größen und Mengen ein Roh­stoff ein­trifft. Sowohl Alu­minium als auch Stahl und GFK gibt es in großen Platten, exakten Zu­schnitten oder als Rollen­ware. Je nach Organi­sation des Lagers wird eine dieser Varianten interes­sant. Am platz­sparendsten ist die Rollen­form. Da gerade die Konstruktions­werkstoffe für die Ver­kleidungen sehr dünn sind, enthält eine Rolle viele Lauf­meter bei vergleichs­weise geringem Durch­messer. Aufrecht neben­einander­stehend nehmen die Material­rollen so weniger Raum in Anspruch als die gleiche Quadrat­meterzahl an Platten­ware. Zudem lässt sich GFK sogar bis zu einer Dicke von 3 mm problem­los auf hand­habbare Rollen wickeln.

2. Die Verar­beitung

Sägen, Bohren, Nieten – Metall­bleche zu verar­beiten ist kein Hexen­werk und durchaus auch unge­lernten Arbeitern bekannt. Doch wissen Sie, wie man glasfaser­verstärkte Kunst­stoffe weiter­verarbeitet? Sie benö­tigen nur handels­übliche Werk­zeuge. Ein weiterer Vorteil: Beim Schneiden oder Sägen von GFK ent­stehen keine derart scharfen Kanten wie bei Metallen, an denen der Verar­beiter sich schneiden und ver­letzen kann.

Zudem muss ein Werk­stoff immer in seiner Kombi­nation mit anderen Materi­alien betrachtet werden. Wie werden also Alu, Stahl oder GFK auf ihren Trägern be­festigt? Die Metalle werden vor­wiegend genietet. Das geht sehr schnell und bedarf nur wenig Übung. Lang­fristig betrachtet schafft man hier aber Schwach­stellen für Korrosion und Wasser­eintritt in der Konstruk­tion. Ver­klebungen ver­hindern diese Proble­matik und sind mit einer kurzen Schu­lung ebenso leicht zu reali­sieren wie her­kömmliche Arbeits­methoden.

Zusätz­lich ist es immer von Vor­teil, Arbeits­schritte einzu­sparen. Dies ist mit Mehr-in-1-Produkten möglich. Dies sind Material­qualitäten, die bereits mehrere Funk­tionen in sich vereint tragen. Beispiels­weise ein holz­freier Bodenauf­bau, der aus gewebe­verstärktem GFK mit inte­grierter PVC-Deck­lage besteht. Oder eine Innenwand­verkleidung mit Velour­oberfläche.

Beispiel­gebend für diese Produkte steht das 3-in-1-GFK LAMIfoamtex: Eine Schicht aus glasfaser­verstärktem Kunst­stoff bildet den Träger. Darüber ist eine individuell anpass­bare Schaum­schicht als weicher Kern, der zwischen 2 mm und 8 mm hoch sein kann. Wie hart oder weich das End­material sein soll und auch welche Schall­dämmung benötigt wird, sind die ausschlag­gebenden Kriterien für die Wahl der Schaum­stoffdicke und des Raum­gewichtes. Darauf folgt die oberste und auch für den Nutzer sicht­bare Schicht, eine kunden­spezifische Dekor­lage, wie beispiels­weise Kunst­leder, Gewebe, Velours oder Vlies.

Dem Caravan- oder Busher­steller bieten sich aber noch mehr Vorzüge. Mittels einer inno­vativen Methode werden die drei Schichten ohne Kleb­stoff ver­bunden. LAMIfoamtex ist somit wesent­lich leichter, umwelt­freundlicher und nach­haltiger als die her­kömmlichen Lösungen, die vom Kunden selbst auf­wendig mit Stoffen beklebt werden müssen. LAMIfoamtex hat ein Flächen­gewicht von 1,65 kg/m², wohin­gegen ein Sperrholz­dekor bei einer Stärke von 4 mm zirka ca. 2,4 kg/m² wiegt. Schon bei einer Innenwand­fläche von 18 Quadrat­metern würde der Holz­verbund 13 Kilo­gramm mehr wiegen als LAMIfoamtex. Das sind 30 % des Flächen­gewichts. Eine verkürzte Prozess­kette steht also nur am Anfang, es folgen Arbeits-, Zeit-, Gewicht- und Material­einsparungen.

3. Der Produktions­ausschuss

Um den Produktions­ausschuss zu be­trachten, müssen wir noch einmal zur Lager­haltung zurück­kehren. Denn bereits hier unter­scheiden sich die Materi­alien deutlich vonei­nander: Sowohl die Platten als auch die Rollen aus Alu­minium und Stahl sind an­fällig für Transport- und Lager­schäden. Diese beiden Werk­stoffe lassen sich derart leicht ver­biegen und ver­beulen, dass schon ein Schwenk mit dem Gabel­stapler oder ein herunter­gefallener Hammer das Blech ein­dellen können. Dann bedarf es großer An­strengung, das Alu­minium oder den Stahl wieder zu glätten. Nicht immer ist das möglich. Bei GFK verhält es sich anders: Der Kunst­stoff ist schlag- und stoß­fest, sodass auch eine punktu­elle Kraftein­wirkung den Werk­stoff nicht dauerhaft verformt.

Bei Alu­minium oder Stahl ent­stehen bei Stößen oder Schlägen im ungüns­tigsten Fall sogar Löcher. Diese sind dann nicht mehr unsicht­bar und bei gleich­bleibender Funktio­nalität zu repa­rieren. Es fällt demnach je nach Stelle und Größe der Beschä­digung mehr oder weniger Material als Aus­schuss an. Passiert es bei GFK, dass es durch unvor­sichtige oder unsach­gemäße Hand­habung beschädigt wird, kann die Stelle partiell durch Spachteln, Schleifen und Lackieren repa­riert werden. Auch den Gel­coat mit seinen schützenden Eigen­schaften kann man bei einer Aus­besserung wieder auf­laminieren.

Ein weiterer Faktor für hohen Produktions­ausschuss sind Rand­stücke, Zu­schnitte oder Aus­sparungen, die Sie nach dem eigent­lichen Arbeits­schritt nicht mehr ver­wendet werden können. Um hier Material, Arbeits­schritte und Entsorgungs­kosten zu sparen, muss der Werk­stoff so pass­genau wie möglich sein. Indivi­duelle Maßan­fertigungen in Längen und Breiten machen dies mög­lich. Der GFK-Her­steller LAMILUX liefert seine faserver­stärkten Kunst­stoffe maßge­schneidert bis zu einer Breite von 3,20 Metern und in belie­biger Länge. Das erspart einer­seits unnötigen Aus­schuss und anderer­seits macht es zahl­reiche Zu­schnitte unnötig. So ver­meiden Sie zudem auch Stöße der Platten auf der fertigen Fläche, da Sie bereits pass­genaues Material verwenden.

Auswirkungen der Werkstoff­auswahl auf die Konstruktion

Der aktuell wohl größte Trend im Fahr­zeugbau ist der Leicht­bau. Unab­hängig ob Benzin­motor oder E-Mobi­lität: je leichter ein Fahr­zeug, desto besser für Umwelt, Image und die lau­fenden Kosten. Gewicht einzu­sparen, ver­ringert dem LKW-Flotten­betreiber die Energie­kosten und erlaubt dem Caravan­besitzer eine höhere Zu­ladung. Bei diesem Punkt gewinnen Alu­minium und GFK gegen Stahl, sie sind die deut­lich leich­teren Werk­stoffe. Wird die Robust­heit noch ein Kriterium, so hat GFK insgesamt die Nase vorn.

Doch trotz aller Robust­heit, kann auch bei GFK-Verklei­dungen einmal ein Schaden ent­stehen. Beschädi­gungen wie Löcher oder Risse lassen sich aber unkom­pliziert und ohne das Material auszu­tauschen repa­rieren. Die Stelle wird ausge­spachtelt, ge­schliffen und an­schließend neuer Gel­coat aufla­miniert oder die Stelle lackiert – quasi eine OP am offenen Herzen, aber ohne Narben. Bei Alu­minium und Stahl ist dies nicht möglich. Die Stelle wird hier ent­weder sichtbar über­klebt oder das kom­plette Verklei­dungsteil wird ausge­tauscht.

Aus­wirkungen der Werkstoff­auswahl auf den Lebens­zyklus

Im Leben eines Wohn­mobils oder eines LKWs passiert so einiges – vor allem vieles, was man nicht voraus­sehen kann. Dennoch wappnet der passende Werk­stoff das Fahr­zeug vor äußeren Ein­flüssen wie beispiels­weise Sonne, Wasser oder mecha­nischer Belas­tung. Denn einer­seits leidet darunter die Optik, anderer­seits aber auch die kom­plette Konstruk­tion.

1. Wasser und Feuchtig­keit

Alu­minium und Stahl sind an­fällig für Korrosion und Rost. Eine typische Eigen­schaft von Metallen. Wir kennen alle die LKW, deren Auf­lieger Rost­blumen ansetzen. Bei GFK ist das anders: Die Glas­fasern und das verwendete Harz sind korrosions­frei. Auch das Streu­salz im Winter, worunter Metall enorm leidet, hinter­lässt bei GFK keine Spuren.

2. Hagel, Stöße und Schläge

Wie auch schon bei der Verar­beitung von Metallen ver­hält es sich im Lebens­zyklus des Fahr­zeugs: Alu­minium und Stahl bleiben verform­bar. So richten sowohl Hagel an den Außen­flächen oder auch Stöße durch das Be- und Ent­laden kleine bis große Schäden an: Die Ober­flächen bekommen Dellen, Beulen oder gar Löcher, die auf­wendig repariert werden müssen, falls über­haupt möglich. Auch hier setzt sich GFK bei der Werkstoff­auswahl durch: Das Material ist schlag­zäh, robust und durch Hagel oder Stöße nicht defor­mierbar.

3. Sonnenein­strahlung und Hitze

Bleichen die Außen­flächen nach einigen Jahren oder schon Monaten aus oder bekommen sie gar Hitze­blasen und Wärme­verformungen, ist guter Rat oft teuer. Hier scheiden sich gute Materialien von sehr guten – sogar innerhalb des Werk­stoffs GFK selbst. Ver­gleichen Sie auf den folgenden beiden Bildern einmal die Seiten­wände von Wohn­mobilen aus unter­schiedlichem GFK nach einem beziehungs­weise nach drei Jahren.

Vergleich der Wärmeeinwirkung auf eine Caravanaußenwand aus GFK nach einem Jahr | insights by LAMILUX
Vergleich der Hitzeeinwirkung auf eine Caravanaußenwand aus GFK nach drei Jahren | insights by LAMILUX

Sie sehen: GFK ist auch nicht gleich GFK. Sowohl die ver­wendeten Roh­stoffe als auch die Qualität und die Produktions­technologie machen bei faser­verstärkten Kunst­stoffen einen großen Unter­schied in Per­formance, Lang­lebigkeit und Optik. Das zeigt, dass auch inner­halb einer Werkstoff­familie die Auswahl noch groß ist und sich dabei maß­geblich auf den Lebens­zyklus eines Fahr­zeugs auswirkt.