Brandschutz - eine lebensnotwendige Entscheidung


Vorbeugender Brandschutz, raucharme Schicht und Objektentrauchung: Wir erklären alles Wichtige rund ums Thema Brandschutzsicherheit in Gebäuden.


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Warum ist Brandschutz so wichtig?

„Mir kann das nicht passieren. Bei mir brennt es nicht.“ - So denken viele Gebäude­betreiber und vernachlässigen den Brand­schutz ihres Gebäudes. Doch die Statistik spricht etwas Anderes: Brände in Wohn- und Gewerbe­bauten nehmen weiter zu. Große Brandereignisse der jüngsten Zeit aber auch aus der Vergangen­heit bewegen immer wieder aufs Neue dazu, sich mit dem Brand­schutzwesen zu beschäftigen. Die Bilder von lodernden Häusern oder zerstörten Gebäude­komplexen sowie die Nachrichten über ver­unglückte Opfer erschüttern, be­ängstigen und werfen die Frage auf: Hätte der Brand ver­hindert werden können?

Eines ist klar: Brand­schutz sorgt für Schutz von Leben, Gesund­heit, Eigen­tum und Umwelt. Zum einen gehören zum Brand­schutz alle Maß­nahmen, die im besten Fall eine Brand­entstehung vorbeugen und eine schnelle Brand­ausbreitung verhindern. Auch ein Hallen­dach darf beispiels­weise nicht zur Brandaus­breitung beitragen. Ganz im Gegen­teil: Es sollte eindämmend wirken. Dafür gibt es eine eigene Norm: die DIN18234. Sie definiert Maß­nahmen zur Be­grenzung der Brand­weiterleitung durch Dächer -auch für Tages­lichtsysteme. Zum anderen liegt der Fokus bei Brand­schutz auf Vor­kehrungen, die mögliche Schäden auf ein Mindes­tmaß begrenzen, so wie etwa Maß­nahmen, die die Rettung von Menschen und Tieren im Falle eines Schaden­feuers schnellstens ermöglichen und wirksame Lösch­arbeiten zulassen. Deshalb gliedert sich der Brand­schutz grund­legend in zwei wichtige Bereiche: den vor­beugenden und den ab­wehrenden Brand­schutz.

Zum vorbeugenden Brand­schutz zählen all die Maßnahmen, welche im Vor­feld getroffen werden, um die Ent­stehung und Aus­breitung von Bränden zu verhindern. Der vor­beugende Brand­schutz unter­teilt sich noch einmal in drei Bereiche: baulichen Brand­schutz, anlagen­technischen Brand­schutz sowie organisatorischen Brand­schutz. Durch die darin getroffenen Vor­kehrungen kommt es idealer­weise erst gar nicht zum Brand.

Die Realität sieht aber leider oft anders aus und es kommt doch zum Brand. In diesem Moment kommt der abwehrende Brand­schutz ins Spiel.

Der abwehrende Brand­schutz ist insbesondere eine Aufgabe der Feuer­wehr.

Der zentrale Schwer­punkt des abwehrenden Brand­schutzes liegt bei feuerwehr­taktischen und feuerwehr­technischen Maß­nahmen, die zur Rettung von Menschen, Tieren sowie Sach­werten, der Brand­bekämpfung und der Ab­wendung von Umwelt­gefahren er­forderlich sind.

Aber auch die Behörden haben einen be­stimmten Verantwortungs­bereich beim abwehrenden Brand­schutz.

Sie sichern die Lösch­wasser­versorgung, das Ausweisen von Aufstell- und Bewegungs­flächen und Notruf­systeme.

Vorbeugender Brandschutz – ein Gesamtkonzept

Brand­schutz ist eine lebens­notwendige Ent­scheidung, denn brandschutz­technische Maßnahmen verhindern Brände und mindern die Brand­folgen. Eine zentrale Rolle spielen neben den Maß­nahmen der Feuer­wehr dabei die vor­beugenden Brand­schutzmaßnahmen. Der vorbeugende Brand­schutz teilt sich in drei Kategorien: den baulichen, anlagen­technischen und organisatorischen Brand­schutz. Während bei einem Neubau die Architekten die geforderten Brand­schutzmaßnahmen umsetzen müssen, ist es bei bestehenden Gebäuden der Aufgaben­bereich des Brandschutz­beauftragten, des Betreibers oder des Eigentümers, die treffenden Vor­schriften sicher­zustellen.

Beim Er­richten eines Gebäudes kommt zualler­erst der bau­liche Brand­schutz zum Greifen. Der bauliche Brand­schutz ist der Ober­begriff für alle prophylaktischen Maß­nahmen, die mit dem Gebäude zu tun haben. Die Vor­kehrungen sind sehr umfassend und viel­fältig. Mit ein­geschlossen ist die Planung eines Gebäudes sowie auch die ver­wendeten Bau­stoffe und ein­gesetzten Bau­teile.

Darüber hinaus gibt es zahl­reiche, technische Vor­schriften, die zum bau­lichen Brand­schutz in Gebäuden er­lassen und zu beachten sind. Der bau­liche Brand­schutz kann in folgende Teil­bereiche gegliedert werden: das Brand­verhalten von Bau­materialien und von Bau­stoffen, der Wider­stand von Bau­teilen gegen Feuer und Hitze, die Bildung von Brand­abschnitten in einem Gebäude, die Planung von Flucht­wegen sowie die Brand­bekämpfung durch bau­liche Lösch­einrichtungen wie Sprinkler­anlagen.

Der bauliche Brand­schutz über­schneidet sich teilweise mit den Maß­nahmen des anlagentechnischen Brand­schutzes, der auch zum vorbeugenden Brand­schutz zählt. Insbesondere finden sich Über­schneidungen bei Anlagen, welche die Ver­sorgung mit Lösch­mittel, Feuerlösch­einrichtungen, Gaslöschanlagen und Brand­meldeanlagen sicherstellen.

Zusätzlich gehören zum anlagen­technischen Brand­schutz Einrichtungen wie unter anderem Wärme­abzugsanlagen, Rauch­abzugs­anlagen, Brand­alarmanlagen, Ansaug­systeme für Rauch und automatische Flucht­türen.

Hier gibt es einen aktuellen Trend zu beachten: denn bei Neu- aber auch bei Um­bauten bestehender Ge­bäude ist eine zunehmende Be­deutung solcher Anlagen zu be­obachten.

Als dritte Kategorie vervoll­ständigen orga­nisatorische Maß­nahmen den vor­beugenden Brand­schutz.

Zum organisatorischen Brand­schutz zählen alle Vor­kehrungen, die in der Organisation des Unternehmens liegen.

Unter anderem ist ein Schwer­punkt die Aufgaben des Brand­schutz­beauftragten, insofern dieser bestellt wurde.

Außerdem fokussiert der organisatorische Brand­schutz auch Rettungs- und Flucht­pläne, die Bereit­stellung von kleinen Lösch­einrichtungen, wie etwa Feuer­löscher, die Brand­schutz­unterweisung der Mitarbeiter sowie deren Schulung in Sachen Brand­prophylaxe und Verhalten im Brand­fall.

Was sich genau hinter dem baulichen, anlagen­technischen und betrieblich-organisatorischen Brand­schutz steckt, haben wir für Sie in dem Artikel „Brandschutz – Darauf kommt es an!“ zusammen­gefasst.

Lesen Sie rein und erfahren Sie, was Sie zu Gebäude-, Baustoff- und Feuer­widerstands­klassen wissen müssen.

Eines steht jeden­falls fest: Ziel des vor­beugenden Brand­schutzes ist es, durch eine Reihe sorg­fältig aufeinander ab­gestimmter Maß­nahmen das Brand­risiko zu minimieren:

Rauchschutz: Schlüssel für praktikablen Brandschutz

Sowohl der ab­wehrende als auch der vor­beugende Brand­schutz tragen dazu bei, dass durch effektive Maß­nahmen die Brand­entstehung, eine schnelle Brand­ausbreitung, aber vor allem insbesondere eine Rauch­ausbreitung verhindert werden kann. Denn Brand­schutz bedeutet Rauch­schutz. Bekannte­rmaßen ist nämlich nicht das Feuer die größte Ge­fahr für Menschen in Ge­bäuden, sondern der Rauch ist die Gefahren­quelle Nr. 1.

Eine der wichtigsten Komponenten der Brand­schut­zmaßnahmen sind deshalb die Rauc­habzüge, da vor allem durch das Abführen der giftigen Rauch­gase Leben und Gesund­heit von Personen und Rettungs­kräften ge­schützt werden.

Außerdem werden durch RWA große Schäden an Maschinen oder beispiels­weise gelagerten Gütern ver­mieden oder reduziert. Eine Sprinkler­anlage allein kann Rauch­schäden nicht ver­hindern, da diese zwar Feuer ein­dämmt, jedoch Rauch und Brand­gase nicht ableitet.

Aber auch eine RWA darf wie die anderen Einzel­maßnahmen nicht isoliert be­trachtet werden. Denn sie kann erst dann richtig aus­gelegt und dimensioniert werden, wenn dabei das Gesamt­paket des vorbeugenden Brand­schutzes beachtet und zugrunde gelegt wird. Der Fach­planer muss daher zur Planung alle erforder­lichen Brandschutz­auflagen kennen. Nur dann ist es möglich, eine dem spezifischen Objekt optimal ange­passte RWA anbieten zu können.

Also wichtig ist: Für die Projekt­ierung einer RWA sollten sämtliche Brand­schutzauflagen bekannt sein. Auf diese Weise kann die RWA ihren Aufgaben nach­gehen und im Brand­fall eine rauch­arme Schicht über dem Boden bilden. Rauch­arme Schichten haben ver­schiedene Funktionen:

  • Rauch­arme Schichten ermöglichen es den Nutzern von Ge­bäuden sich in Sicher­heit zu bringen.
  • Zudem sichern sie die Rettung von Menschen, Tieren und Sach­werten durch die Rettungs­mannschaften und Feuer­wehren.
  • Sie gewähr­leisten eine wirksame Brand­bekämpfung durch die Lösch­angriffs­kräfte.
  • Außerdem setzen raucharme Schichten die Brand­folgeschäden durch Brandgase und thermische Zersetzungs­produkte herab.

Rauch­schutz ist also der Schlüssel für praktikablen Brand­schutz. Aber welche RWA ist am besten geeignet für Ihr Bau­projekt? RWA, NRA, NRWG, MRA oder doch RDA? Was sind überhaupt die Unterschiede der zahl­reichen verschiedenen Arten von RWAs? Diesem Thema widmen wir uns in einem gesonderten Artikel. Der Artikel „RWA – leicht erklärt“ beantwortet all Ihre Fragen rund ums Thema Rauch- und Wärmeabzugs­anlagen.

Brandschutz durch smarte Entrauchungslösungen

Um alle Schutz­ziele des Brand­schutzes ordnungsgemäß ein­halten zu können, muss Brand­schutz sorg­fältig geplant werden.

Jedoch lässt die komplexe Planung von großen Bau­vorhaben Architekten oft an ihre Grenzen stoßen, wenn beispielsweise für Sonder­bauten Ab­weichungen vom Bau­recht erforderlich sind.

Fachplaner schreiten dann zur Hilfe, beraten und unter­stützen die Architekten bei der Ums­etzung. Zusätzlich ist ein wichtiger Bestandteil der Brandschutzplanung das Brandschutzkonzept.

Dieses beinhaltet wichtige Rechts­grundlagen, wesentliche baur­echtliche Anforderungen der brand­schutz­technischen Planung sowie die planerischen Zielvorstellungen und Abweichungen von bau­rechtlichen Vorschriften.

Die Er­stellung des Brand­schutz­konzeptes folgt einigen wichtigen Schritten: die Vor­planung, die Entwurfs­planung und die Ausführungsplanung. Während des Planungs­fortschritts werden die objekt­spezifischen Brand­schutzan­forderungen immer weiter konkretisiert und in die Planung integriert. Die Pläne werden schriftlich fest­gehalten und zusätzlich werden zur Visualisierung der baulichen und anlagen­technischen Maßnahmen Brand­schutzpläne des Brandschutz­konzeptes erstellt.

Je mehr­teiliger, ver­winkelter und multi­funktionaler ein Gebäude ist und je mehr Menschen sich darin auf­halten, desto komplizierter wird die Ent­rauchung. Deshalb ist es notwendig, dass alle Brand­schutzanlagen miteinander ver­knüpft sind und ohne Aus­nahme funktionieren. Dies nennt der Experte für integrale Objekt­entrauchung LAMILUX: Ent­rauchung im Komplett­system. Doch: Was ist integrale Objekt­entrauchung? Alle Komponenten sind auf­einander ab­gestimmt und automatisiert. Wir zeigen Ihnen im Artikel „Was ist integrale Objektentrauchung?“ anhand verschiedener Objekte, wie LAMILUX besondere Entrauchungs­lösungen für seine Kunden geplant, gefertigt, montiert und in Betrieb genommen hat. Erfahren Sie dort, wie Ent­rauchung im Komplett­system aussieht und warum Wartung ebenso wichtig ist, wie die korrekte Aus­legung der Brand­schutz­anlage.